Tag 13: So entspanne ich mich nach einem langen Schreibtag
skip to Article →Haben Sie schon einen Hund beobachtet, wenn er einer frischen Spur folgt? Wenn seine Nase am Boden klebt, er in eine ganz besondere Art Lauf verfällt und seine Rute wie der Rotor eines Helikopters sich dreht, sodass man erwartet, dass er jeden Augenblick abheben würde?
Haben Sie einen Hund dabei beobachtet, wie er mit Anlauf mit der Schnauze voran in eine Schneeverwehung hineinsegelt, für einen Augenblick in seiner Bewegung einfriert und dann in einer Explosion der Emotionen aus dem Schneehaufen herausspringt, Sie kurz voller Erwartung fixiert und dann einen gewaltigen Sprung zur Seite macht, nur um sofort wie ein Irrer weiter zu rennen?
Haben Sie schon einen Hund beobachtet, wie er einen Maiskolben „erlegt“? Wie er von den Hinterpfoten auf die Vorderpfoten „böckelt“, bis sein Opfer (sprich, die die Kapsel umschließenden Blätter) sich nicht mehr rührt? Wie er dann genüsslich daran kaut, Sie selbst immer im Auge, nur um im letzten Augenblick, just bevor Sie ihn erreicht haben, aufzuspringen, Ihnen kurz in die Augen sehen, seine Beute zu schnappen und wieder voraus zu rennen, nur um sich dann, im gebührenden Abstand, wieder genüsslich seinem Maiskolben zu widmen.
Wenn Sie all das gesehen haben (und sei es alleine durch diesen Text hier), dann wissen Sie bereits, wie ich mich nach einem langen Schreibtag entspanne.
Ihre Mira Alexander
P.S.: Heute mal wieder mit einem Postskriptum :-) Auf dem Bild ist er gerade mal vier Monate alt, es ist sein erster Winter, sein erster Schnee und wir kennen uns seit gerade mal zwei Tagen. Es war ein Wunder für ihn und das hat er ausgiebig genossen, zumal wir in Augsburg nicht so oft mit Schnee gesegnet sind. In dem besagten Jahr war der Winter kalt und schneereich. Seitdem sind zwar einige Jahre vergangen, doch ich liebe dieses Bild. Ich liebe seine überpuderte Schnauze. Ich liebe seinen aufmerksamen Blick (es lohnt sich, aufmerksam zu sein, so einem lieben, süßen Welpen steckt man doch gerne was zu … selbst wenn das Frauchen arg dagegen ist). Und ich liebe das liebe, neugierige, mir ständig auf die Nerven gehende Tier, das er geworden ist.
P.P.S.: Ich liebe ihn sogar trotz seiner Angewohnheit, seine Schnauze auf meine Tastatur und meine Hände zu legen, während ich zu schreiben versuche oder meine Computermaus durch die Gegend zu schubsen, sodass mein Text eine wahre Wundertüte aus Buchstaben wird. So wie jetzt gerade … Ja, ich liebe dich auch … Und nein, du bekommst deshalb nicht noch mehr Schwarzkümmelöl aus der Hand geschleckt, du hast gerade dein Essen gehabt.
P.P.P.S.: Und ja, ich kann zählen.Es ist nicht ein Postskriptum, es sind zwei … ok, Sie haben mich, es sind drei. Aber dann ist Schluss.
P.P.P.P.S.: Ich glaube, ich habe es geschafft – mein Postskriptum ist länger als der Haupttext. Und ja, es sind nun vier Ps.
P.P.P.P.P.S.: Und hier gibt es die Übersicht aller Artikel der Serie #Autorenwahnsinn 2017.
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